In der Namib

4:30 sitzen wir hellwach in unseren Betten. Direkt vor unserer Hütte hat sich so ein blödes Käuzchen niedergelassen und “hu-hut” Zeter und Mordio.

Aber um 05:00 geht ohnehin unser Wecker. Schnelle Dusche, Wüstenkluft angezogen, Fresskorb abgeholt und los geht es. Am Eingang zum Wüstenpark sind wir 3. in der Schlange. Vor uns ein Bus und ein Minivan. Gut, die können wir überholen. Schließlich wollen wir – wie gefühlte 100 weitere Wüstenbegeisterte – als erstes die begehrten Photoplätze einnehmen.

Wir warten auf das Öffnen der Schranke des Namib Parks

Wir warten auf das Öffnen der Schranke des Namib Parks

06:30 los gehts, die Tore werden geöffnet, die Stampede in die Wüste beginnt.

Nach etwa 15km haben wir die Führung des Autokorsos übernommen. (Man bleibt auch nicht wegen einem einzelnem Oryx stehen)

Die letzten 5km geht es dann durch hohen Sand durch die Dünen. Was sind wir froh über unseren Allrad. Alle anderen müssen den Shuttle-Service nehmen. Was für ein Spaß.

Jeder, der als Kind Abenteuerromane über die Wüste gelesen hat weiß wie es hier aussieht. Roter Sand, soweit das Auge reicht aufgetürmt zu riesigen Dünen. In der Tat gibt es hier die höchsten Dünen der Welt. Und die (angeblich) Höchste muss natürlich von uns erklommen werden.

Auch wenn es noch früh am Morgen war und ein kühler Wind wehte, war das doch wesentlich anstrengender als gedacht. Doch wir wurden mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Runter ging es dann schnell. Ist ein absolut tolles Gefühl 400m im Sand halb nach unten zu rennen, halb nach unten zu rutschen. Bei uns erwachte der Entdeckergeist: Können wir auch auf dem Allerwertesten hinunter rutschen? Oder vielleicht auf dem Rücken? Egal, Sand war am Ende in der kleinsten Ritze.

Unser langer Aufstieg auf die Düne

Unser langer Aufstieg auf die Düne

Auf dem "Dach" der Namib

Auf dem “Dach” der Namib

Unten angekommen landeten wir direkt in der Dead Vlei. Mittlerweile ohne Schuhe und Socken. Der Sand macht den Platz in unseren Schuhen unseren Füßen streitig, da er wenn er mal im Schuh ist, da auch nicht wieder raus will.

Unser “Weg” führte uns nach 2 Stunden durch den eingetrockneten Wasserlauf, an eingetrockneten Bäumen vorbei zurück zum Parkplatz.

Jetzt eine kleine Stärkung aus dem mitgebrachten Korb: Wurst- und Käseplatte, frisches Obst und Joghurt, Müsli, Kaffee und Tee. Nur die weiße Tischedecke haben wir dann doch nicht ausgebreitet -noch mehr neidvolle Blicke wollten wir nicht auf uns ziehen.

Die Sossus Vlei haben wir uns dann aus dem sicheren Schatten heraus angeschaut. Zum Wandern war es mittlerweile zu heiß.

Baum im Dead Vlei

Baum im Dead Vlei

Springbock in der roten Namib

Springbock in der roten Namib

Letzte Station war dann der Sesriem Canyon. Unglaublich, dass sich ganz am Ende ein kleines Wasserloch mit Fischen halten konnte.

Sesriem Canyon

Sesriem Canyon

Wieder zurück in unserer Hütte, haben wir natürlich den Grill angefeuert. Eland, Antilope und Oryx sehen auch auf dem Grill gut aus. Das meinte auch ein Wüstenfuchs, der uns bei einbrechender Dunkelheit besuchte und sich dabei unglaubliche 2m an unsere Terrasse heran wagte.

Wenn jetzt noch das Käuzchen heute Nacht Ruhe gibt…

 

Reisetag in die Namib

Auf der heutigen Reise vom Fish River Canyon zu Sossusvlei haben wir nicht viel Zeit für andere Aktivitäten erübrigen können. Zudem mussten wir ja noch einen Umweg vom 100km machen um unser neues Ersatzrad in Keetmanshoop abzuholen.

Alles in allem waren das dann 600km. 400km davon über Schotter oder Sandpiste. Die endlose Weite von Namibia hat sich uns in voller Deutlichkeit gezeigt. Die einsame, unwirtliche aber wunderschöne Landschaft zog an uns Stunde um Stunde vorbei. Immer wieder mussten wir anhalten um Tiere über die Straße zu lassen oder mit den Tieren unseren Photoapparat zu füllen.

Auf den letzten 200km wurde die Landschaft zusehends trockener. Wir hätten nicht gedacht, dass dies noch möglich ist. Aber nicht weniger faszinierend oder mit weniger Tieren. Im Gegenteil scheinen die Tiere hier sehr erfolgreich, wo ihnen der Mensch weniger Konkurrenz macht.

Kurz vor Sonnenuntergang sind wir dann in unserem Desert Camp angekommen. Eine kleine Hütte, wieder aus viel Zeltstoff, nur für uns. Mit Grill und Terrasse. Genau das Richtige für uns. 🙂

Nicht enden wollende Pisten

Nicht enden wollende Pisten

Malerische Berge

Malerische Berge

Unsere Hütte im Desert Camp

Unsere Hütte im Desert Camp

Unsere Aussicht von unserer Terrasse im Desert Camp

Unsere Aussicht von unserer Terrasse im Desert Camp

Plattfuß am Fish River Canyon

Auch heute sind wir sehr früh aufgebrochen um vom Canyon Road House zum Fish River Canyon zu fahren. Noch mehr Piste, doch diesmal weniger Schotter, dafür mehr Sand und Staub. (Hust)

Der Canyon ist es wirklich wert besucht zu werden und muss sich in keinster Weise vor dem Grand Canyon verstecken. Für eine Tagestour ist es untersagt hinunter in den Canyon zu steigen. Doch wenn man fünf Tage Zeit hat (und verrückt genug ist) kann man hinunter steigen und von Hobas bis Ais Ais fünf Tage lang am Grund des Canyon entlang wandern.

Wir haben es vorgezogen am Canyon entlang zu fahren. Nach ein paar Kilometern wird die Piste so schlecht, dass man nur noch mit Allrad weiter kommt. Doch es lohnt sich. Nicht nur wird man mit tollen Aussichten belohnt. Das ganze Gebiet ist ein neu erschlossener Naturpark. Fast hinter jeder Kuppe gibt es Tiere zu sehen. Bergzebras, Oryxe, Klippenspringer und sehr viel Strauße. Wir haben uns sagen lassen, dass es sogar einen sehr hohen Bestand an Leoparden hat. Leider haben wir keinen gesehen.

Fish River Canyon

Fish River Canyon

Fish River Canyon

Fish River Canyon

Nach 14km hört die Piste dann auf und wir müssen umkehren. Insgesamt haben wir für die 28km hin und zurück über zwei Stunden gebraucht.

Kaum sind wir auf die reguläre Piste zurück gekehrt ereilt uns mit einem lauten Knapp das Schicksal. Von unserem rechten Hinterreifen ist nicht viel übrig geblieben. Zum Glück hatten wir einen Ersatzreifen und gutes Werkzeug dabei. Nach 45 Minuten Staub und Sonne tanken, sind wir wieder fahrbereit. Wer glaubt, dass ist lange fürs Reifenwechseln, der mach das mal bei der Hitze und an einem Toyota 4×4.

Morgen dürfen wir noch mal nach Keetmanskoop zurück fahren und unseren neuen Reifen abholen. Schließlich wollen wir noch ein paar Kilometer auch in schwer zugänglichem Gelände zubringen. Wobei wir uns schon fragen, was wir tun würden, wenn wir später im Etoscha Nationalpark, in dem man das Auto nicht verlassen darf, eine Panne haben sollten…

Sobald wir wieder gut gerüstet sind, geht es weiter in die Wüste Namib.

Reifenwechsel unter extremen Bedingungen

Reifenwechsel unter extremen Bedingungen

Wir reisen in den Süden

Heute hatten wir mehr einen Reisetag. Von Kalkrand zum Fish River Canyon sind es fast 600km. Aber Unterwegs gab es viel Interessantes zu sehen.

Fährt man wie wir auf der B1 Richtung Süden, wechselt nach und nach die Landschaft. Aus Bergen werden Hügel. Aus Hügel wird Ebene. Es geht die ganze Zeit bergab. (Windhoek liegt ja auch auf 1900m) Dabei wird es wird immer noch trockener und wärmer. Die Vegetation hört nicht auf, verändert sich aber.

Bei Keetmanskoop sind wir abgebogen, und haben uns den Köcherbaum-Wald (Wäldchen) und sehr photogene Felsformationen (Giants Playground) angesehen.

Auf dem Weg dorthin gab es wieder mehr Schotterpiste. Ich weiß jetzt auch wie man hier schneller fahren kann und auch warum man das möchte.

Zwischen den Felsen lebten riesige Populationen von übergroßen Nagetieren, die ein wenig wie graue 30cm große Meerschweinchen aussehen. Als Wilhelma-Besucher drängt sich mir der Name Klippschliefer, was sich dann auch tatsächlich als richtig erwies. Lokal heißen die Tierchen auch Dassies.

Köcherbaum im Giants Playground

Köcherbaum im Giants Playground

Klippschliefer oder auch Dassie

Klippschliefer oder auch Dassie

Richtung Fish Canyon gibt es dann noch mehr Schotterpiste. Andere Fahrzeuge sieht man anhand der Staubwolke schon Kilometerweit kommen. Links und rechts sehen wir unsere ersten Oryxe (Spießböcke, deren Fleisch ich gestern Abend schon als schmackhaftes Steak kennen lernen durfte)

Groß war unsere Freude über die Familie von Straußen, die erst neben uns her rannten, um dann vor uns die Strasse zu kreuzen. Man können die rennen.

Halb Vier sind wir schließlich im Canyon Road House angekommen. Auf unserem Spaziergang ins angrenzende Hügelland hat es dann tatsächlich angefangen aus dicken fetten Wolken zu regnen. (3 Tropfen)

Morgen werden wir uns den Fish River Canyon ansehen und erlaufen.

Über unserer Lodge dem Canyon Road House

Über unserer Lodge dem Canyon Road House

Kalahari

Südöstlich von Windhoek erstreckt sich die Kalahari. Die Wüste, die gar nicht aussieht wie eine Wüste. Viel Gestrüpp, vereinzelt Bäume, manch grüner Grashalm. Dennoch ist es hier extrem trocken. Angepasste Bewohner, kommen alle ohne direkte Wasserquelle aus. (Angeblich)

Unser Weg führt uns in die Ausläufer der Kalahari. Nach Kalkrand. Auf dem Weg, fragen wir uns allerdings schon, was sich die örtliche Straßenverkehrsbehörde so denkt. Wie kann man auf diesen Straßen 100km/h fahren und wer will das schon?

Wer sich traut, darf hier auch schnell fahren.

Wer sich traut, darf hier auch schnell fahren.

Unsere Lodge, direkt bei Kalkrand (Ja, das ist ein Ortsname) hält eine weitere Überraschung für uns bereit. Unsere Hütte ist aus Holz, Zeltstoff und Moskitonetzen erbaut und liegt etwa 3km vom Hauptgebäude entfernt. Sie liegt idyllisch auf einer Düne, hat eine tolle Aussichtsterrasse und in einem kleinen Nebenzelt ist unsere Dusche und unsere Toilette.

Unsere Zelthütte

Unsere Zelthütte

Das stille Örtchen in der stillen Wüste

Das stille Örtchen in der stillen Wüste

Wir sind hier wirklich unter uns und nur zwei Herden von Springböcken leisten uns abwechselnd Gesellschaft. Aber auch nur, weil direkt vor unserer Hütte eine Wasserstelle angelegt wurde. Toll, so haben wir immer was zu gucken.

Den Rest des Tages haben wir einen ausgedehnten Spaziergang gemacht, auf dem sich alle unsere Nachbarn vorgestellt haben. Giraffen, Antilopen, Gnus, Warzenschweine und viele lustige und aufgeregte Webervögel.

Wirklich toll. Am Abend sind wir uns einig: Namibia ist das perfekte Land um uns zu entschleunigen.

Unsere Nachbarn

Unsere Nachbarn

Anreise Namibia

Das war ein langer 24h Tag für uns.

Erst hat unser Zug betriebsbedingte Verspätung. Dann oh, welche Überraschung, durften wir mit dem neuen Stolz der Lufthansa, dem A380 fliegen. Aber ich glaube es gibt Öltanker die sind kleiner. Dumm nur, dass wir auf unserem Nachtflug den Oberschnarcher schlechthin, direkt neben uns hatten.

Übermüdet sind wir in Johannesburg angekommen und haben frierend, bei nur 9 Grad und Regen, auf unseren Anschlussflug nach Windhoek gewartet. (Der auch nicht pünktlich kam)

In Windhoek waren es dann wenigstens 20 Grad. Nach über einer Stunde Zollabfertigung und Einreise, haben wird dann unseren brand neuen Tojota Hilux übernommen. (5000km) Yes!

Auf den ersten 2km haben wir dann eine Horde Baboons (Paviane) und einen Kenia-Express (Warzenschwein) nur knapp mit unserem 2 Tonnen Jeep verfehlt.

"Unserer" A380 der uns bequem nach Johannesburg gebracht hat

“Unserer” A380 der uns bequem nach Johannesburg gebracht hat

Unsere erste Lodge ist prima. Windhoek nicht der Rede wert. Wir haben aber ein nettes Lokal zum Abendessen gefunden. Das 300g T-Bone Steak, super lecker, für umgerechnet 10€. Wenigstens das haben wir richtig gemacht, dachten wir uns.

Kurz darauf setzte eine Windböhe ein und auf unser niegel nagel neues Auto prasselten gefühlt 1000 super harte, super schwere Samenkapseln von der Akazie, die dem Parkplatz so schönen Schatten gespendet hatte. Das machte eine Höllenlärm. Erst die Aufschläge der Samenkapseln auf unserem Auto, dann unsere Alarmanlage, dann der Aufschrei der übrigen Gäste, bis ich endlich diese Sch… Alarmanlage wieder zum schweigen gebracht habe. Das Auto sieht jetzt aus, wie nach einem Hagelschauer.

Aber wir sind da und morgen geht es bereits in die Kalahari…

Dieser Akatziensamen hat eine Delle in unserer Motorhaube hinterlassen

Dieser Akatziensamen hat eine Delle in unserer Motorhaube hinterlassen

Geoguessr

Lustige Website: https://www.geoguessr.com

Man wird mit Google Street View irgendwo auf der Welt abgesetzt und muss raten wo man sich befindet. Dann kann man auf einer Google Maps Karte seinen Tipp abgeben. Je dichter man drann ist, desto mehr Punkte gibt es. Toll!

Bei meinem Highscore (s.u.) habe ich es zudem geschafft 2x an Stellen raus zu kommen, an denen ich bereits gewesen bin. 😛

Mein Highscore

Reiseplanung Namibia

Dieses Jahr wollen wir nach all den Anstrengungen der letzten Zeit (Nicht zuletzt Projekt NEW) die Pfingstferien für einen spontanen Urlaub nutzen.

Nach vielen Überlegungen, haben wir uns entschieden dem Regen hier zu entfliehen und in eines der trockensten Gebiete der Welt zu reisen: Namibia
Unserer Reise vom 18.05.2013 bis 02.06.2013 wollen wir mit einem gemieteten Jeep “auf eigene Faust” bestreiten.

Unsere geplante Reiseroute in Namibia.

Größere Kartenansicht

  • Tag 1 Windhoek / 19. Mai 2013 Fahrstrecke ca. 50 km, reine Fahrzeit ca. 1 Stunde
  • Tag 2 Windhoek – Mariental – Kalahari / 20. Mai 2013 Fahrstrecke ca. 300 km, reine Fahrzeit ca. 3 – 4 Stunden
  • Tag 3- 4 Mariental – Keetmanshoop – Fish River Canyon / 21. – 22. Mai 2013 Fahrstrecke ca. 400 km, reine Fahrzeit ca. 5 – 6 Stunden
  • Tag 5 Fish River Canyon – Sossusvlei / 23. Mai 2013 Fahrstrecke ca. 500 – 550 km, reine Fahrzeit ca. 6 – 7 Stunden
  • Tag 6 Sossusvlei / 24. Mai 2013
  • Tag 7 – 8 Sossusvlei – Usakos, Erongo Mountains / 25. – 26. Mai 2013 Fahrstrecke ca. 500 km, reine Fahrzeit ca. 6 Stunden
  • Tag 9 Erongo Mountains – Khorixas – Twyfelfontein / 27. Mai 2013 Fahrstrecke ca. 300 km, reine Fahrzeit ca. 4 – 5 Stunden
  • Tag 10 – 11 Twyfelfontein – Etosha Nationalpark, Camp Okaukuejo / 28. – 29. Mai 2013 Fahrstrecke ca. 400 km, Fahrzeit ca. 5 – 6 Stunden + Fahrzeiten im Park
  • Tag 12 Etosha Nationalpark, Mushara Bush Camp / 30. Mai 2013
  • Tag 13 Etosha Nationalpark – Waterberg Plateau / 31. Mai 2013 Fahrstrecke ca. 400 km, reine Fahrzeit ca. 4 – 5 Stunden
  • Tag 14 Waterberg Plateau – Windhoek – Rückflug nach Europa / 01. Juni 2013 Fahrstrecke ca. 300 km, reine Fahrzeit ca. 3 – 4 Stunden

Eine hervorragende Wahl

Ein Informatikstudent sitzt unter einem Baum und lernt, als ein weiterer in einem brandneuem Fahrrad vorfährt. Der erste Student fragt, “Wo hast Du denn das Fahrrad her?”

Der Student auf dem Rad antwortet, “Während ich im Grünen saß und lernte, hielt vor mir ein wunderschönes Mädchen auf einem Fahrrad. Sie stieg vom Fahrrad, legte all ihre Kleidung ab und sagte: “Du kannst von mir alles haben was Du willst”

Da sagt der erste Student: “Hervorragende Wahl! Ihre Klamotten hätten Dir wahrscheinlich eh nicht gepasst.”