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Zwei Tage im Etosha Nationalpark

Es gibt Tage, die sind so besonders, dass man sich auf ewig an sie erinnert. Wann immer wir uns an die vergangenen zwei Tage im Etoscha Nationalpark erinnern werden, wird man uns sicher an dem breiten Grinsen in unserem Gesicht ablesen können.

Wie schon geschrieben, quillt der Park mit Tieren aller Art förmlich über. Durch die strikte einfache Regel, dass man sein Fahrzeug nicht verlassen darf, haben sich die Tiere so sehr mit den großen brummenden Blechtieren vertraut gemacht, dass man die Tiere manchmal aus dem Fenster heraus berühren könnte.

Alleine dies sollte jedem bei einem Besuch im Etoscha Nationalpark ein unvergessliches Erlebnis werden lassen. Unsere zwei Tage im Etoscha haben uns all die Erlebnisse geschenkt, die wir uns erhofft hatten und mehr.

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Gedränge am Wasserloch

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Gedränge am Wasserloch 2

Gnus

Gnus

So friedliche und idyllische Momente mit Blätter knabbernden Antilopen oder Zebras die versuchen im Schatten zu dösen, während der Zebra-Nachwuchs nur Faxen im Sinn hat.

Auge in Auge mit der Giraffe. So nahe, dass wir genau beobachten konnten, wie man mit geschickter und langer Zunge diese mit Dornen gespickten Akazien essen kann.

Ein Nashorn mit Baby am Wasserloch, das dem Kleinen wohl nicht so ganz geheuer war. Jedenfalls wissen wir jetzt, dass Nashörner-Babies quietschende, weinerliche Laute von sich geben können.

Schakale, die sich auf der Suche nach leichter Beute bis in die Hütte von uns Kühlschrankbesitzern trauen.

Die Reaktion einer Herde Kudus am Wasserloch, als plötzlich ein Leopard auftauchte und am Wasserloch trinken möchte. Die Kudus umringten ihn die ganze Zeit und “beschimpften” ihn mit lautem Krächzen aus sicherem Abstand von etwa 15m.

Impala Antilope knabbert Blätter

Impala Antilope knabbert Blätter

Zebras müde in der Sonne

Zebras müde in der Sonne

Giraffe zum greifen Nahe

Giraffe zum greifen Nahe

Löwe unter Palmen

Löwe unter Palmen

Eine riesige Herde von über 30 Elefanten die ein Schlammbad nahmen. Vom kleinen Elefantenbaby über Halbwüchsige zu “normalen” Elefanten bis zum riesigen Elefantenbullen. Nachdem sich alle ordentlich mir Schlamm bespritzt hatten, sind sie weiter gezogen. In unsere Richtung! Auf unser Auto zu! Der Elefantenbulle blieb nur wenige Meter vor unserem Auto stehen. Um uns herum zu gehen ist wohl unter seiner Würde. So bekundete er dann auch, dass wir Platz machen sollten durch ein kurzes trompeten. Zum Glück sprang der Wagen gleich an. Würdevoll stolzierte er hinter uns vorbei, gefolgt vom Rest der Herde.

Der Löwe, der mitten in einem tiefen Schlammloch seine Beute frisst und sich offensichtlich darüber ärgert, dass sowohl der Kadaver als auch er selbst schneller im Morast versinken, wie er fressen kann. Bis er sich schließlich mit offensichtlicher Mühe aus diesem Schlammloch wieder herauszieht.

Und schließlich der uralte Elefantenbulle, der direkt neben der Straße Büsche ausreißt und sich schmecken lässt. Dabei “grast” er sich friedlich auf unser Auto zu und an uns vorbei. Hätten wir uns in dem Moment getraut aus dem (offenen) Fenster zu langen, wir hätten ihn berühren können!

Wahrlich Begegnungen, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden.

Elefanten beim Schlammbad

Elefanten beim Schlammbad

Elefanten ziehen dicht an unserem Auto vorbei

Elefanten ziehen dicht an unserem Auto vorbei

Folgende Tiere haben wir in den zwei Tagen gesehen:

  • Impala
  • Springbock
  • Kudu
  • Eland
  • Oryx
  • Wildebeast (Gnu)
  • Heartebeast
  • Zebra
  • Giraffe
  • Löwe
  • Leopard
  • Serval
  • Tüpfelhyäne
  • Schabrackenschakal
  • Warzenschwein
  • Streifenmanguste
  • Klippschliefer
  • Elefant
  • Breitmaul Nashorn
  • Spitzmaul Nashorn
  • Go-Away-Bird
  • Riesentrappe
  • Perlhuhn
  • Fischadler
  • Raubadler

 

 

Unser Weg nach Etoscha

Nach einem kurzen Frühstück in lauter deutscher Gesellschaft, waren wir heute schon ein wenig froh, wieder weiter ziehen zu können.

Nach kurzen Stopps bei dem “verbrannten Berg” und einer Felsformation die wie Orgelpfeifen aussieht, geht es endlich unserem Höhepunkt unserer Reise entgegen: dem Etoscha Nationalpark.

Nach holprigen 300km passieren wir am frühen Nachmittag die Tore zum Nationalpark. Das Tor ist jedoch eine Baustelle und wir werden in weitem Bogen drum herum gelotst. Kein Tor, kein Schlagbaum, keine Anmeldung. Nun gut, hier scheint es etwas anders zu laufen wie gewohnt.

Auf den 10km vom Tor zum Basiscamp und unserer Lodge kommen wir vor lauter gucken gar nicht mehr zum fahren. Impala Antilopen links, Zebras rechts, Elefant im Gebüsch neben der Straße. Dann hört die Buschlandschaft auf und macht weiter offener Fläche Platz. Doch auch hier kommen wir nicht wirklich voran. Riesige Herden von Antilopen, Gnus und Zebras wandern über die Ebene. Wir sind begeistert.

Im Camp angekommen ist die Verwirrung groß. Um uns im Camp anmelden zu können, müssen wir erst unsere Eintrittsgebühr bezahlen. Dazu brauchen wir ein Formular, das am Parkeingang ausgehändigt wird. Wir alle fragen uns, wie wir es geschafft haben ohne das Formular in den Park hinein zu fahren. Nach längerer Diskussion findet man mürrisch noch ein passendes Formular vor Ort und wir dürfen bleiben.

Nach kurzer Inspektion des Camps, unseres Zimmers und des vor dem Camp angelegten Wasserlochs, nutzen wir das verbleibende Tageslicht und fahren noch mal raus.

Auch auf den zweiten Eindruck ist der Nationalpark phantastisch. Uns beeindruckt nicht nur die Anzahl der Tiere, sondern wie nah man den Tieren kommt. Jahrzehntelange Gewöhnung an Autos hat den Tieren jede Scheu vor uns genommen. Gemütlich stolzieren die Tiere vor uns her.

In der Abendsonne entdecken wir sogar noch unseren ersten Löwen. Doch der döst nur im Schatten eines Busches. Die einzige Reaktion auf unsere Anwesenheit ist ein müder Blick. Dann legst sich diese Miezekatze auf den Rücken.

Wir sind uns sicher: Morgen erwartet uns ein großartiger Tag.

Twyfelfontain

Heute Morgen konnten wir der Sonnenaufgang direkt von unserem Bett aus zu beobachten. Da uns die Schabrackenschakale mit ihrem Gezanke schon wieder geweckt hatten, konnten wir auch genauso gut aufstehen.

Leider haben wir uns dann beim Frühstück mit Julia von der Lodge verquatscht, so dass wir wieder in der größten Mittagshitze wanderten. Auf unserem Weg nach Zwyfelfontain lag die “White Lady”. Sie ist Teil einer Felsmalerei und über einen 45 minütigen Wanderweges durch die Brandberge zu erreichen. Als wir schließlich vor den 4000 Jahre alten Malereien standen, entpuppte sich die “White Lady” jedoch als “Heiliger Mann” oder Schamane. (Ladies tragen keinen Penisschmuck.)

An unserem Ziel Twyfelfontain (Bedeutet soviel wie die zweifelhafte Quelle) erwarteten uns über 6000 Jahre alte Felsgravuren, die zum Weltkulturerbe zählen. Als wir dort ankamen warf die Sonne bereits ein warmes Abendlicht auf die Felsen, die in leuchtenden Rottönen erstrahlten.

Der lange Weg nach Twyfelfontain

Der lange Weg nach Twyfelfontain

6000 Jahre alte Graffiti

6000 Jahre alte Graffiti

Die Flora in Namibia schützt sich wie sie kann

Die Flora in Namibia schützt sich wie sie kann

Etwas enttäuscht waren wir über unsere Unterkunft, die Twyfelfontaon Country Lodge. Einfache Unterkünfte sind für uns kein Problem. Doch “In die Jahre gekommen” ist etwas anderes. Und Busweise deutsche Reisegruppen helfen dann auch nicht gerade dabei, die Atmosphäre zu verbessern. Nun ja, wir sind selber Schuld, da uns Camp Kipwe nebenan zu teuer erschien. Ist ja auch nur für eine Nacht. Morgen geht es zu den Löwen und Elefanten in den Etoscha Nationalpark.

Erongo Berge

Heute stand die Erkundung der Erongo Berge auf dem Plan. Da es erst um 7.30 Uhr Frühstück gab sind wir später als sonst losgefahren. Schlappe 30km Sandpiste, an einem ausgebrannten LKW, zwei Warzenschweinen und einer Giraffe vorbei. Gleich hinter der Ameib Ranch ging der Wanderweg zur Philip Cave los.

Leider war es schon recht heiß. Auf dem Wanderweg zur Höhle ging es bergauf und bergab, steil und steinig. Am Ende wurden wir mit Höhlenmalerei und einer tollen Aussicht belohnt.

Phillips Cave

Aussicht aus der Phillips Cave

Der zweite Wanderweg, den wir uns vorgenommen hatten, führte uns zur wunderschönen Felsformation “Bulls Party”. Er erinnerte uns etwas an die “Devils Marbels” in Zentralaustralien.

Die Steinformation "Bulls Party"

Die Steinformation “Bulls Party”

Zurück in unserer Lodge haben wir dann beschlossen auf den 10 km Wanderweg um die Ranch zu verzichten und statt dessen die Tiere am Wasserloch zu beobachten. Den Abend verbrachten wir dann in angenehmer Runde um ein offenes, wärmendes Feuer mit dem “Kreuz des Südens” über uns.

Ein Warzenschwein vor unserer Hütte

Ein Warzenschwein vor unserer Hütte

Abstecher zum Meer

Heute Morgen hat uns das Käuzchen schlafen lassen. Dafür sorgten zwei sich streitende Schabrackenschakale, dass wir kurz vor Sonnenaufgang senkrecht im Bett saßen. Da wir aber ohnehin früh los wollten, war die Weckzeit um 6.30 Uhr perfekt.

Ein kurzes improvisiertes Frühstück, bestehend aus den Resten des Picknick-Korbes des Vortages mussten wir mehr oder weniger freiwillig mit einer Armada von kleinen Webervögeln teilen. Die kennen nichts und picken einem, wenn man nicht aufpasst, das Marmeladenbrot aus der Hand.

Frisch gestärkt ging es los Richtung Walvisbay an den Atlantik. Wir hätten nicht gedacht, dass die Wüste noch grausamer und leerer werden kann. Das absolute Nichts! 220km über Sand- und Schotterpisten. Aber wir haben ja als Ziel den wunderschönen Atlantik.

Doch die Realität der Küste hat uns dann doch überrascht. Die Sanddünen gingen direkt in Strand und schließlich ins Meer über. Und entlang dem Meer zog sich eine dicke Nebelbank. Der Nebel war so dick, dass die Spitzen der Dünen im Nebel verschwanden. Und kalt war es! Komplett mit einer richtig steifen Briese. Einer von uns weigerte sich aus dem Auto auszusteigen. (Dafür sind wir nicht nach Afrika gekommen!) Aber eine musste sich ja der Kamera annehmen und wenigsten einen Finger in das Wasser strecken.

Am schlimmsten war jedoch der moderige Geruch des Marschlands und ein allgegenwärtiger Geruch nach Fisch. Doch die Scharen an Flamingos, die zum Fototermin bereit standen, haben uns wieder von dem Schock entschädigt.

Weiter ging es an der Küste entlang bis Swakopmund und endlich wieder auf einer geteerten, zweispurigen Straße. Nach Swakopmund bogen wir wieder in das Landesinnere und hielten auf die Erongo Berge zu in der unsere Lodge lag.

Die Lodge war ein Volltreffer. Wir bekamen wieder eine kleine Hütte und direkt vor unserem Panoramafenster war eine Wasserstelle an der tags und besonders nachts viele Tiere kamen: Impalas, Oryx, Warzenschweine, Streifenmangusten, Marder, Kakadus, Perlhühner und viele andere Vögel. Die Impalas hatten gerade ihre Brunftzeit. Dabei jagten sich die Böcke und röhrten Tag und Nacht. Wir waren jedoch so müde, dass wir trotz des Geschreis gut schlafen konnten.

In der Namib

4:30 sitzen wir hellwach in unseren Betten. Direkt vor unserer Hütte hat sich so ein blödes Käuzchen niedergelassen und “hu-hut” Zeter und Mordio.

Aber um 05:00 geht ohnehin unser Wecker. Schnelle Dusche, Wüstenkluft angezogen, Fresskorb abgeholt und los geht es. Am Eingang zum Wüstenpark sind wir 3. in der Schlange. Vor uns ein Bus und ein Minivan. Gut, die können wir überholen. Schließlich wollen wir – wie gefühlte 100 weitere Wüstenbegeisterte – als erstes die begehrten Photoplätze einnehmen.

Wir warten auf das Öffnen der Schranke des Namib Parks

Wir warten auf das Öffnen der Schranke des Namib Parks

06:30 los gehts, die Tore werden geöffnet, die Stampede in die Wüste beginnt.

Nach etwa 15km haben wir die Führung des Autokorsos übernommen. (Man bleibt auch nicht wegen einem einzelnem Oryx stehen)

Die letzten 5km geht es dann durch hohen Sand durch die Dünen. Was sind wir froh über unseren Allrad. Alle anderen müssen den Shuttle-Service nehmen. Was für ein Spaß.

Jeder, der als Kind Abenteuerromane über die Wüste gelesen hat weiß wie es hier aussieht. Roter Sand, soweit das Auge reicht aufgetürmt zu riesigen Dünen. In der Tat gibt es hier die höchsten Dünen der Welt. Und die (angeblich) Höchste muss natürlich von uns erklommen werden.

Auch wenn es noch früh am Morgen war und ein kühler Wind wehte, war das doch wesentlich anstrengender als gedacht. Doch wir wurden mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Runter ging es dann schnell. Ist ein absolut tolles Gefühl 400m im Sand halb nach unten zu rennen, halb nach unten zu rutschen. Bei uns erwachte der Entdeckergeist: Können wir auch auf dem Allerwertesten hinunter rutschen? Oder vielleicht auf dem Rücken? Egal, Sand war am Ende in der kleinsten Ritze.

Unser langer Aufstieg auf die Düne

Unser langer Aufstieg auf die Düne

Auf dem "Dach" der Namib

Auf dem “Dach” der Namib

Unten angekommen landeten wir direkt in der Dead Vlei. Mittlerweile ohne Schuhe und Socken. Der Sand macht den Platz in unseren Schuhen unseren Füßen streitig, da er wenn er mal im Schuh ist, da auch nicht wieder raus will.

Unser “Weg” führte uns nach 2 Stunden durch den eingetrockneten Wasserlauf, an eingetrockneten Bäumen vorbei zurück zum Parkplatz.

Jetzt eine kleine Stärkung aus dem mitgebrachten Korb: Wurst- und Käseplatte, frisches Obst und Joghurt, Müsli, Kaffee und Tee. Nur die weiße Tischedecke haben wir dann doch nicht ausgebreitet -noch mehr neidvolle Blicke wollten wir nicht auf uns ziehen.

Die Sossus Vlei haben wir uns dann aus dem sicheren Schatten heraus angeschaut. Zum Wandern war es mittlerweile zu heiß.

Baum im Dead Vlei

Baum im Dead Vlei

Springbock in der roten Namib

Springbock in der roten Namib

Letzte Station war dann der Sesriem Canyon. Unglaublich, dass sich ganz am Ende ein kleines Wasserloch mit Fischen halten konnte.

Sesriem Canyon

Sesriem Canyon

Wieder zurück in unserer Hütte, haben wir natürlich den Grill angefeuert. Eland, Antilope und Oryx sehen auch auf dem Grill gut aus. Das meinte auch ein Wüstenfuchs, der uns bei einbrechender Dunkelheit besuchte und sich dabei unglaubliche 2m an unsere Terrasse heran wagte.

Wenn jetzt noch das Käuzchen heute Nacht Ruhe gibt…

 

Reisetag in die Namib

Auf der heutigen Reise vom Fish River Canyon zu Sossusvlei haben wir nicht viel Zeit für andere Aktivitäten erübrigen können. Zudem mussten wir ja noch einen Umweg vom 100km machen um unser neues Ersatzrad in Keetmanshoop abzuholen.

Alles in allem waren das dann 600km. 400km davon über Schotter oder Sandpiste. Die endlose Weite von Namibia hat sich uns in voller Deutlichkeit gezeigt. Die einsame, unwirtliche aber wunderschöne Landschaft zog an uns Stunde um Stunde vorbei. Immer wieder mussten wir anhalten um Tiere über die Straße zu lassen oder mit den Tieren unseren Photoapparat zu füllen.

Auf den letzten 200km wurde die Landschaft zusehends trockener. Wir hätten nicht gedacht, dass dies noch möglich ist. Aber nicht weniger faszinierend oder mit weniger Tieren. Im Gegenteil scheinen die Tiere hier sehr erfolgreich, wo ihnen der Mensch weniger Konkurrenz macht.

Kurz vor Sonnenuntergang sind wir dann in unserem Desert Camp angekommen. Eine kleine Hütte, wieder aus viel Zeltstoff, nur für uns. Mit Grill und Terrasse. Genau das Richtige für uns. 🙂

Nicht enden wollende Pisten

Nicht enden wollende Pisten

Malerische Berge

Malerische Berge

Unsere Hütte im Desert Camp

Unsere Hütte im Desert Camp

Unsere Aussicht von unserer Terrasse im Desert Camp

Unsere Aussicht von unserer Terrasse im Desert Camp

Plattfuß am Fish River Canyon

Auch heute sind wir sehr früh aufgebrochen um vom Canyon Road House zum Fish River Canyon zu fahren. Noch mehr Piste, doch diesmal weniger Schotter, dafür mehr Sand und Staub. (Hust)

Der Canyon ist es wirklich wert besucht zu werden und muss sich in keinster Weise vor dem Grand Canyon verstecken. Für eine Tagestour ist es untersagt hinunter in den Canyon zu steigen. Doch wenn man fünf Tage Zeit hat (und verrückt genug ist) kann man hinunter steigen und von Hobas bis Ais Ais fünf Tage lang am Grund des Canyon entlang wandern.

Wir haben es vorgezogen am Canyon entlang zu fahren. Nach ein paar Kilometern wird die Piste so schlecht, dass man nur noch mit Allrad weiter kommt. Doch es lohnt sich. Nicht nur wird man mit tollen Aussichten belohnt. Das ganze Gebiet ist ein neu erschlossener Naturpark. Fast hinter jeder Kuppe gibt es Tiere zu sehen. Bergzebras, Oryxe, Klippenspringer und sehr viel Strauße. Wir haben uns sagen lassen, dass es sogar einen sehr hohen Bestand an Leoparden hat. Leider haben wir keinen gesehen.

Fish River Canyon

Fish River Canyon

Fish River Canyon

Fish River Canyon

Nach 14km hört die Piste dann auf und wir müssen umkehren. Insgesamt haben wir für die 28km hin und zurück über zwei Stunden gebraucht.

Kaum sind wir auf die reguläre Piste zurück gekehrt ereilt uns mit einem lauten Knapp das Schicksal. Von unserem rechten Hinterreifen ist nicht viel übrig geblieben. Zum Glück hatten wir einen Ersatzreifen und gutes Werkzeug dabei. Nach 45 Minuten Staub und Sonne tanken, sind wir wieder fahrbereit. Wer glaubt, dass ist lange fürs Reifenwechseln, der mach das mal bei der Hitze und an einem Toyota 4×4.

Morgen dürfen wir noch mal nach Keetmanskoop zurück fahren und unseren neuen Reifen abholen. Schließlich wollen wir noch ein paar Kilometer auch in schwer zugänglichem Gelände zubringen. Wobei wir uns schon fragen, was wir tun würden, wenn wir später im Etoscha Nationalpark, in dem man das Auto nicht verlassen darf, eine Panne haben sollten…

Sobald wir wieder gut gerüstet sind, geht es weiter in die Wüste Namib.

Reifenwechsel unter extremen Bedingungen

Reifenwechsel unter extremen Bedingungen

Wir reisen in den Süden

Heute hatten wir mehr einen Reisetag. Von Kalkrand zum Fish River Canyon sind es fast 600km. Aber Unterwegs gab es viel Interessantes zu sehen.

Fährt man wie wir auf der B1 Richtung Süden, wechselt nach und nach die Landschaft. Aus Bergen werden Hügel. Aus Hügel wird Ebene. Es geht die ganze Zeit bergab. (Windhoek liegt ja auch auf 1900m) Dabei wird es wird immer noch trockener und wärmer. Die Vegetation hört nicht auf, verändert sich aber.

Bei Keetmanskoop sind wir abgebogen, und haben uns den Köcherbaum-Wald (Wäldchen) und sehr photogene Felsformationen (Giants Playground) angesehen.

Auf dem Weg dorthin gab es wieder mehr Schotterpiste. Ich weiß jetzt auch wie man hier schneller fahren kann und auch warum man das möchte.

Zwischen den Felsen lebten riesige Populationen von übergroßen Nagetieren, die ein wenig wie graue 30cm große Meerschweinchen aussehen. Als Wilhelma-Besucher drängt sich mir der Name Klippschliefer, was sich dann auch tatsächlich als richtig erwies. Lokal heißen die Tierchen auch Dassies.

Köcherbaum im Giants Playground

Köcherbaum im Giants Playground

Klippschliefer oder auch Dassie

Klippschliefer oder auch Dassie

Richtung Fish Canyon gibt es dann noch mehr Schotterpiste. Andere Fahrzeuge sieht man anhand der Staubwolke schon Kilometerweit kommen. Links und rechts sehen wir unsere ersten Oryxe (Spießböcke, deren Fleisch ich gestern Abend schon als schmackhaftes Steak kennen lernen durfte)

Groß war unsere Freude über die Familie von Straußen, die erst neben uns her rannten, um dann vor uns die Strasse zu kreuzen. Man können die rennen.

Halb Vier sind wir schließlich im Canyon Road House angekommen. Auf unserem Spaziergang ins angrenzende Hügelland hat es dann tatsächlich angefangen aus dicken fetten Wolken zu regnen. (3 Tropfen)

Morgen werden wir uns den Fish River Canyon ansehen und erlaufen.

Über unserer Lodge dem Canyon Road House

Über unserer Lodge dem Canyon Road House

Kalahari

Südöstlich von Windhoek erstreckt sich die Kalahari. Die Wüste, die gar nicht aussieht wie eine Wüste. Viel Gestrüpp, vereinzelt Bäume, manch grüner Grashalm. Dennoch ist es hier extrem trocken. Angepasste Bewohner, kommen alle ohne direkte Wasserquelle aus. (Angeblich)

Unser Weg führt uns in die Ausläufer der Kalahari. Nach Kalkrand. Auf dem Weg, fragen wir uns allerdings schon, was sich die örtliche Straßenverkehrsbehörde so denkt. Wie kann man auf diesen Straßen 100km/h fahren und wer will das schon?

Wer sich traut, darf hier auch schnell fahren.

Wer sich traut, darf hier auch schnell fahren.

Unsere Lodge, direkt bei Kalkrand (Ja, das ist ein Ortsname) hält eine weitere Überraschung für uns bereit. Unsere Hütte ist aus Holz, Zeltstoff und Moskitonetzen erbaut und liegt etwa 3km vom Hauptgebäude entfernt. Sie liegt idyllisch auf einer Düne, hat eine tolle Aussichtsterrasse und in einem kleinen Nebenzelt ist unsere Dusche und unsere Toilette.

Unsere Zelthütte

Unsere Zelthütte

Das stille Örtchen in der stillen Wüste

Das stille Örtchen in der stillen Wüste

Wir sind hier wirklich unter uns und nur zwei Herden von Springböcken leisten uns abwechselnd Gesellschaft. Aber auch nur, weil direkt vor unserer Hütte eine Wasserstelle angelegt wurde. Toll, so haben wir immer was zu gucken.

Den Rest des Tages haben wir einen ausgedehnten Spaziergang gemacht, auf dem sich alle unsere Nachbarn vorgestellt haben. Giraffen, Antilopen, Gnus, Warzenschweine und viele lustige und aufgeregte Webervögel.

Wirklich toll. Am Abend sind wir uns einig: Namibia ist das perfekte Land um uns zu entschleunigen.

Unsere Nachbarn

Unsere Nachbarn